9:00 Türöffnung

Kaffi & Gipfeli
Büchertisch, Kalligraphie-Stand während dem Tag, sowie Spielecke für die Kinder.

 

10:00 – 11:00 Begrüssung & Keynote

 

Jüdische Strategien für (die) Emanzipation

Ron Halbright
(Keynote, 10:00 – 11:00)

Einst waren wir waren Sklavinnen und Sklaven im Land Ägypten. Doch gibt es immer neue Pharaos und unsere Emanzipation ist eine Aufgabe in jeder Generation. Wie (re)agieren wir angesichts aktueller Unterdrückungsformen? Verschiedene Strategien sind erkennbar, die vielleicht mit den vier Kindern aus der Haggadah zusammenhängen: Sicherheit durch Assimilation oder wirtschaftlichen Erfolg („upward mobility“), Isolation, Aggression und Engagement mit Verbündeten für die Emanzipation aller. Wie könnte eine „weise“ Strategie aussehen?

Folien zur Keynote: Jüdische Strategien für Emanzipation

 

11:00 – 12:30

 

Mit freien Augen durch die Stadt

Platzzahl beschränkt. Nur mit Voranmeldung an der Kasse am Morgen.
Nicole Dreyfus
(11:15 – 13:00)

Ein historischer Rundgang durch die Zürcher Innenstadt, der mit Blick auf die Emanzipation der Zürcher Juden versucht, einzelne Spots ihrer Geschichte und deren gesellschaftlicher Befreiung zu beleuchten. Ausgrenzung und Verfolgung prägten über Jahrhunderte die Geschichte der hiesigen Juden. Trotzdem gab es vom Mittelalter bis in die Neuzeit immer wieder Möglichkeiten für Juden, in Zürich zu leben und hier zu arbeiten. Kommen Sie mit auf eine Reise in
die Vergangenheit.

 

How to transform memory into action: Israel as a case study

Tamar Rechnitz
(11:15 – 12:30)

News across the world report repeatedly on cases of racism, hate crimes and discrimination. In light of these events, which behavior do our Jewish values dictate to us? In this session, I will show how the commandment about Amalek and the festival of Purim can shape our daily life in the effort of bettering our society, and how these ideas comes into play in our work in the Tag Meir Coalition.

 

Celebrations to welcome newborns babies

Dr. Rebecca Steinfeld
(11:15 – 12:30)

Many parents welcome their newborn child into the Jewish community with a formal ceremony. While most perform Brit Milah for boys (in a variety of settings), others are turning to non-surgical and/or gender-inclusive ceremonies like Brit Shalom. In this practical session, we will learn about different types of baby-welcoming ceremonies being used in Jewish communities. We will discuss different possible structures for such ceremonies, how to incorporate Jewish and other content, and learn about some related prayers, psalms and songs. Participants are invited to share their experiences, ideas and insights.

 

Freiheit dank Gleichberechtigung – auch in der Geschichte

Dr. Franziska Rogger
(11:15 – 12:30)

Die Schweizerinnen haben eine eigenständige Geschichte, nur wird sie in den Geschichtsbüchern kaum erzählt. Franziska Rogger berichtet, wie die Frauen – auch mit jüdischer Hilfe – zum Frauenstimm- und -wahlrecht kamen. Und wie die Frauenakten dank Einsatz und Mut einer Frau gerettet werden konnten, damit diese eigenständige Geschichte geschrieben werden kann. Denn ohne Gleichberechtigung in der Geschichte gibt`s auch keine in der Zukunft.

Kurzfassung des Referats: Die Schweizerinnen: Freiheit durch Gleichberechtigung

 

Einführung in die hebräische Kalligraphie

Platzzahl beschränkt. Nur mit Voranmeldung an der Kasse am Morgen.
Shinta Zenker
(11:15 – 13:00)

Die Kalligraphie ist die Kunst, Schriftzeichen auf harmonischer Art zu gestalten. In diesem Workshop werden wir die hebräische Buchstaben und deren Sinn entdecken, indem wir wir ihre Struktur bestehend aus dünneren und dickeren Strichen zeichnen. Wir werden die Wichtigkeit von Haltung und Atmung erleben. Diese leiten die Hand, welche die Buchstaben auf dem Papier zum Leben erweckt. Ähnlich einer Meditation erlaubt diese Übung einem, sich kurz von Zeit und Raum zu befreien, indem man sich vollkommen auf die Spitze der Feder konzentriert. Dieser Workshop ist für alle ab 13 Jahren offen, egal ob Hebräischkentnisse vorhanden sind oder nicht.

 

Jede Wand hat eine Tür

Adina Tal
(11:15 – 12:30)

Mit viel Humor erzählt Adina die unglaubliche Geschichte ihrer Theatergruppe. Mit ihrem Enthusiasmus und ihrem Glauben die Realität in der wir Leben ändern zu müssen und zu können, packt sie das Publikum. In Situationen in denen wir keinen Ausweg mehr finden, existiert immer eine Tür, die wartet bis wir uns getrauen sie zu öffnen, unsere Ängste überwinden und zu träumen wagen. Adina erzählt von Wänden auf die sie geprallt ist und heute noch prallt. Wände von anderen Menschen, die oftmals nachdem sie lange den Kopf gegen die Wand stossen, endlich eine Tür finden und es schaffen, über die Türschwelle zu schreiten und einem neuen Anfang, einer Veränderung entgegenzublicken.

 

Der Ozobot-Roboter

Georgina Bokor
(für Kinder in der 1. – 4. Klasse, 11:15 – 12:30)

Der Ozobot ist ein kleiner Roboter mit eingebautem Akku und fünf Farb-Sensoren auf der Unterseite. Der Roboter lässt sich ganz ohne Computer über Abfolgen von Farben (Farbcodes), sowohl auf Papier als auch auf einem Bildschirm programmieren. Der kleine Ozobot-Roboter erkennt Farben und kann daher mit Strichen und Punkten zum Fahren und Tanzen gebracht werden. Entwerfe selbst eine Route und bestimme die Wege, die er gehen soll.

 

12:30 – 13:30 Mittagessen

Mitagessen
Büchertisch & Kalligraphie-Stand

 

13:45 – 15:00

 

Cineastischer Midrasch – מדרש קולנועי

Dalit Arnold
(13:45 – 15:00)

Wie wird das Thema Emanzipation mit filmischen Stilmitteln umgesetzt? Was wollen uns Mis-en-Scene, Perspektive, Farben und Ton vermitteln? In diesem interaktiven Workshop werden wir uns mit der audio-visuellen Umsetzung emanzipatorischer Inhalte in der Filmkunst auseinandersetzen und dadurch verschiedenen Betrachtungen jüdischer Emanzipation annähern.

 

Reaktionen auf Aktualitäten: Angst und Hass – oder Brückenbauen?

Ron Halbright
(13:45 – 15:00)

Wie fühlen wir uns als religiöse Minderheit? Werden Spannungen in die Schweiz „importiert“? Wo finden wir Verbündete für die Emanzipation? Nicht nur jüdische Menschen sind von Aktualitäten betroffen: Wo spüren wir Angst und Hass bei anderen, bei uns? Können wir – gerade jetzt – anderen die Hand anbieten? Wie können wir Angst und Hass durchbrechen, Vorurteile ab- und Brücken aufbauen? Das NCBI-Projekt «Respect» (unterstützt durch SIG, PLJS, GRA u.a.) geht diesen Fragen nach mit muslimischen, jüdischen und weiteren Interessierten.

 

Analyzing the debates around Brit Milah

Dr. Rebecca Steinfeld
(13:45 – 15:00)

Brit Milah is a profoundly meaningful Jewish practice imbued with great religious and cultural value. For many Jews, it is an ancient covenant that affirms their son’s Jewish identity and belonging. At the same time, some Jews are questioning the practice, reflecting broader discussions taking place across Europe and beyond. In this session, we will explore these debates, and learn more about the ethical and scientific research on circumcision. The session is open to all: those who would/did circumcise their son, those who have reservations, and those who have never before considered the question.

 

Das zweischneidige Schwert der Emanzipation

Rabbiner Aron Müller
(13:45 – 15:00)

Wie ist es, wenn Emanzipation zu früh kommt? Hohe Ideale werden schrittweise erreicht, andernfalls sind sie zum Scheitern verurteilt. Wie man sagt: evolution vs. revolution. So gilt auch für die richtige Verwendung der Sprache, bis sie einen Punkt erreicht, in dem Wörter der Realität untertan sind, und als Diener der Wahrnehmung der Wirklichkeit gelten. Die Frage der Entwicklung der Sprache werden wir anhand ausgewählten Auszügen aus dem Kommentar Samson Raphael Hirschs zur Torah untersuchen, die wir zusammen und in Chawrutot studieren und diskutieren werden.

 

Säkularisierung – eine jüdische Tradition

Prof. Jacques Picard
(13:45 – 15:00)

Jüdisch und säkular zu sein, religiös und weltlich zugleich zu leben – das klingt sehr widersprüchlich. Und dennoch: Nicht erst seit der Zeit von Aufklärung und Emanzipation entspricht dies einer Tatsache. Weit mehr: Der Säkularismus entspringt jüdischer Tradition! Der Säkularismus, das heisst die Vorstellung, zwischen Politik und Religion und ebenso zwischen privaten und gemeinschaftlichen Lebensbereichen zu unterscheiden, ist zutiefst in jüdischen Denk- und Handlungsweisen verankert. In den Midrashim, bei Maimonides, in der Kabbala, seit Spinoza, Mendelssohn, Herzl und Kafka wird deutlich: der jüdische Säkularismus ist nicht bloss eine Reaktion auf Emanzipation und Moderne, sondern speist sich aus kreativen Kräften innerhalb des Judentums.

Material zum Shiur: Säkularismus als jüdische Tradition (PDF) , Introduction Thinking Jewish Modernity (PDF)

 

DanceAbility

Manuela Runge
(Für Kinder in der 1. – 4. Klasse, 13:45 – 15:00)

In der kreativen Tanzwerkstatt stehen die Bewegungsfreude und die Kreativität der Kinder im Vordergrund. Wir experimentieren und improvisieren mit Tanz und Theater. Daraus entstehen kleine Geschichten, aus denen wir Bewegungsabläufe und Choreografien entwickeln.

 

15:00 – 15:30 Pause & Mincha

Orthodoxer Gottesdienst und egalitärer Gottesdienst
Büchertisch und Kalligraphie-Stand

 

15:30 – 16:45

 

Eine kurze Geschichte der (jüdischen) Väter

Daniel Strassberg
(15:30 – 16:45)

Emanzipation ist ursprünglich ein Begriff aus dem römischen Recht und bedeutet, aus der Hand des Vaters entlassen zu werden. Die Aufklärung, deren Kind die Emanzipation der Juden ist, hat die Stellung der Väter nachhaltig verändert. Der Frage, wie sich diese soziale Veränderung auf das Judentum und die jüdischen Gemeinschaft ausgewirkt hat, wollen wir nachgehen.

Folien zum Shiur: Ein kurze Geschichte der (jüdischen) Väter oder Gibt es eine jüdische Emanzipation?

 

Wrap-up Theaterworkshop

Platzzahl beschränkt. Nur mit Voranmeldung an der Kasse am Morgen.
Adina Tal
(15:15 – 16:45)

Vorausgegangene Erfahrung brauchst du keine, nur eine experimentierfreudige Laune. Verarbeite die Highlights deines Tages, improvisiere und mach dir ein Spass daraus, in einer Gruppe (auch mit Leuten die zum ersten Mal triffst) zu arbeiten. Entdecke das Talent, das in uns alle steckt, wenn wir unsere innerliche Wahrheit anfassen. Entdecke den Spass und die Kraft des Theaters, und eh’ du dich versiehst, wirst du auf der Bühne stehen für die Eröffnung der Abschluss-Session.

 

“Was Slavery Really So Bad?”: The Slow Process of Emancipation in the Book of Exodus

Rabbi Dr. David Kasher
(15:30 – 16:45)

God goes to all the work of delivering the Israelites from Egypt – prophets, plagues, the splitting of the Red Sea – and then what’s the first thing the people ask for? To go back to Egypt! Again and again, throughout the desert journey, the people wish they could return to the land where they were slaves. How can we explain this mentality? Don’t they appreciate their freedom?! Through a careful study of passages from the Torah and its medieval commentators, we will try to understand what it takes to become fully emancipated – not just in body, but in mind.

 

Ja, aber…: Toralesung und die Frau

Valérie Rhein
(15:30 – 16:45)

Sich von jahrhundertealten Traditionen lösen und dabei im Rahmen der Halacha bleiben: geht das? Am Beispiel der Rolle der Frau in der Toralesung gehen wir dieser Frage nach. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Gelehrter zur Zeit des Talmuds, und Sie möchten nicht, dass Frauen aus der Tora vorlesen. Was bewegt Sie dann dazu, ausdrücklich zu erklären, dass auch die Frau aus der Tora vorlesen kann (bMegilla 23a)? Das Analysieren biblischer Darstellungen von Toralesungen eröffnet überraschende Antworten.

 

Was kann Emanzipation im Islam bedeuten?

Dr. Raschida Bouhouch & Noa Stemmer-Holz
(15:30 – 16:45)

Ein persönliches Interview mit Raschida Bouhouch wird die Möglichkeit schaffen, Einblick in die Welt einer muslimischen jungen Schweizerin zu geben. Raschida hat seit der fünften Klasse und bis und mit ihrem fünfundzwanzigsten Lebensjahr im Alltag ein Kopftuch getragen, und hat dies 2008 in einem sehr einschneidenden Entwicklungsprozess nieder gelegt. Sie wird gerne ausführlich zu diesem Anlass auf ihre Erfahrungen mit und ohne Kopftuch in ihrer Heimat der Schweiz eingehen.

 

Kindermusik

Sarah Pluznik
(Für Kinder bis Ende des Kindergartens, 15:30 – 16:45)

Kindermusik is a music and movement program for babies and toddlers up to 3 years old which helps development of early learning skills and nurtures the whole child. In this class, we will explore musical instruments, dance, tell stories, do finger play and many other activities which are lots of fun and create special bonding time for the child and parent!

 

16:50 – 17:20 Theater & Abschluss