21. Januar 2018

Programm als Flyer ansehen

 

9:00 Türöffnung

 

Kafi & Gipfeli

Büchertisch während des ganzen Tages sowie eine Spielecke für Kinder (mehr Informationen zu Kinder am Jom Ijun)

 

10:00 – 11:00 Uhr:  Begrüssung und Keynote

 

KEYNOTE: FORBIDDEN LOVE IN THE TALMUD

Yedidah Koren

In this session we will learn several Talmudic stories about love that conquered all and overcame obstacles set in its path by parents and establishments. Much like our own romantic movies they depict two sweet lovers who take on the world together.

But they don’t all end happily. What kinds of love stories does the Talmud choose to end in tragedy? When does love conquer all? How would we end these stories differently?

 

11:15 – 12:30 Uhr

 

EINE GEWÖHNLICHE JÜDISCHE MISHPUCHE?
GENDER, IDENTITÄT UND FAMILIENBEZIEHUNGEN IN DER FERNSEHSERIE TRANSPARENT

Dr. Dana Landau

Morton Pfefferman, jüdischer Familienvater aus Los Angeles und emeritierter Professor, eröffnet seiner Familie, er habe sich sein Leben lang als Frau gefühlt und werde nun als Transfrau Maura Pfefferman weiterleben. So beginnt die preisgekrönte amerikanische Fernsehserie Transparent, die Mauras Familie während dieses Wandels begleitet. Raffiniert werden Fragen zu jüdischer Identität, Gender, Sexualität, Holocausttrauma und Zionismus behandelt, die wir anhand von Filmausschnitten diskutieren werden. Der Schiur ist sowohl für Fans als auch für Personen, die Transparent noch nicht kennen, geeignet.

 

MAIMONIDES UND DIE LIEBE

Dr. Israel Breslauer

Die Bedeutung des Begriffes „Liebe“ reicht sehr weit. Sie führt von der Liebe zwischen Menschen bis zur Liebe zu einer guten Mahlzeit. Der Mensch kann seinen Nächsten lieben, aber auch sich selbst, er liebt sowohl sein neu geborenes Baby als auch seinen Job. Der Begriff Liebe ist der gemeinsame Nenner für alle diese alltäglichen Bereiche. Nun stellt sich die Frage: Ist auch Liebe zu Gott möglich? Die Bibel befiehlt ja: „Weahawta, du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben …“ (Deuteronomium 6,5).
Wie kann die Bibel uns befehlen, zu lieben? Ist es überhaupt möglich, Gefühle zu erzwingen? Maimonides (Rambam, 1135-1204) gibt darauf Antwort und beleuchtet einen neuen Aspekt von Ahawa, Liebe. Dieser neue Aspekt ist der Inhalt des Vortrages.

 

MIX AND MATCH

Inbal Faibish Wassmer und Rachel Manetsch

Our session will be a very open and personal discussion about the life in an inter-religious relationship. Rachel and Inbal will have a “sofa talk” about life. They will tell their stories, or at least part of them. They will discuss love, marriage, relationship, understanding, reaction of family, friends and the society, the role of Judaism in our life, the connection to the community, the connection to Israel, and much more.

 

„THE MAIDEN IN THE PALACE“: THE EROTICS OF TORAH

Rabbi Daniel Lichman

Deeply embedded in the mythos of Judaism is the love of us (Israel) for Torah. Based on the description of „Chochmah“ (the personification of Wisdom) in Mishlei/Proverbs, later rabbinic tradition imagined Torah as a desired woman. This reached its height in Kabbalistic literature. This session will examine a key text from this tradition and will consider what happens to this idea when women and queer people read this text? What is the nature of our love for Torah? How might this impact on how we read Her?

 

12:30 – 13:30 Uhr

 

Koscheres vegetarisches Mittagessen

 

13:45 – 15:00 Uhr

 

HAT DER ANGLER FISCHE GERN?

Rabbiner Reuven Bar-Ephraim

Das Essen von Tieren und tierischen Produkten ist in der jüdischen Tradition mit Regeln verbunden. Auch aber, wie man mit lebendigen Tieren umgehen soll. Diese zwei Gebiete der Halacha kolidieren manchmal in der heutigen Zeit. Wir werden diese Kolision anschauen.

 

LOVING YOUR (ABSENT) JEWISH NEIGHBOR?
COMMEMORATION OF JEWISH LIFE IN POLAND TODAY

Jan and Mati Kirschenbaum

After the fall of communism, Poles became free to explore the historical Jewish heritage of their country. This exploration led to formulation of diverging narratives on Polish-Jewish history which advocated different ways of commemorating Jewish past presence in the country. In our session, we will discuss the most important commemoration projects and define messages they try to convey.

 

LIEBE IN DEN HEISSEN BÄDERN
(EINE LIEBESCOLLAGE AUF JIDDISCH)

Dr. Shifra Kuperman

Platzzahl beschränkt. Nur mit Voranmeldung an der Kasse am Morgen.

In die heissen Bäder ging man zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur, um geheilt zu werden. Dort florierte die Liebe, und die Shatkhonim zelebrierten.
In der jiddischen Literatur entwickelte sich daraus ein eigener Topos, etwa die humoristischen Texte von Sholem Aleikhem oder die Kritik an den schweren Folgen solcher Verkuppelungen bei Bashevis-Singer.
Mit Auszügen aus der jiddischen Literatur werden nun Liebesgeschichten auf Jiddisch gesponnen. Die literarischen Auszüge werden sowohl auf Jiddisch als auch auf Deutsch verteilt.

 

Regenbogenfamilie

Micha Bollag und Ronald Gasser im Interview, moderiert von Ron Halbright

Micha Bollag und sein Partner Ronald Gasser haben sich dafür entschieden, gemeinsam eine Familie zu gründen. Dank der Hilfe einer amerikanischen Leihmutter aus Minnesota, mit der die Familie bis heute einen engen und schönen Kontakt pflegt, konnten sie sich diesen Traum erfüllen. Heute leben die Eltern mit ihrem Sohn Eli und ihrer Tochter Emma in Zürich. In diesem Gespräch erzählen sie, wie sie den Entscheid zur Familiengründung gefasst haben, wie ihr Umfeld darauf reagiert hat, welche Hindernisse sie auf dem Weg zur Familiengründung überwinden mussten und wie sie heute ihren Alltag als Regenbogenfamilie gestalten.

 

KIDDUSHIN:
WHAT IS IT, HOW DOES IT WORK, SHOULD WE DO IT, HOW SHOULD WE DO IT?

Amit Gvaryahu and Yedidah Koren

The Jewish wedding is one of scenes of Jewish life most frequently seen in popular culture, from Fiddler on the Roof to Transparent. But what happens exactly at a Jewish wedding? We will learn about the history and
complicated life of kiddushin and nissuin, as well as about how to contract a Jewish divorce. We will end by
discussing the painful and tragic results these ancient institutions can lead to if abused, and what we might do to mitigate them.

 

15:30 – 16:45 Uhr

 

SEX AND HALACHA IN THE AGE OF TINDER

Rabbi Daniel Lichman

A sexual revolution is taking place in our times. Apps such as Tinder and Grindr mean that arranging a hook up has never been easier. And in our time too the ‘Me too’ campaign has reminded us of questions about violence, coercion and power that arise in sexual encounters. This session will examine how the Jewish legal tradition offers us more guidance for a framework of sexual ethics than a simple „no sex before marriage“ approach. Together we will look at what a contemporary Jewish sex ethic might look like.

 

„SEID FRUCHTBAR UND MEHRET EUCH“ –
HALACHISCHE UND ETHISCHE FRAGEN IN DER MODERNEN FORTPFLANZUNGSMEDIZIN

Rabbiner Noam Hertig

Die moderne Fortpflanzungsmedizin bereitet neue Möglichkeiten an Eltern ihren Kinderwunsch zu verwirklichen und gleichzeitig Schwangerschaften zu unterbinden – wie nie zuvor. Wie stellen sich Halacha und jüdische Ethik zu Themen wie künstliche Befruchtung, Präimplantationsdiagnostik und Abtreibung? Greifen wir da zu tief in G-ttes Schöpfung ein?

 

KIDDUSHIN: OUR PERSONAL STORY

Amit Gvaryahu and Yedidah Koren

In 2008, Amit Gvaryahu and Yedidah Koren were married at Kibbutz Neve Ilan. They did so in a halakhic Jewish ceremony, conducted outside of the auspices of the chief Rabbinate of Israel, and using several nifty
mechanisms to avoid the problems of aginut and get refusal. Come learn about the rabbinate and its special status in Israel, what a get is and why it is so hard to get one (if you’re a woman), and talk about our ultra-cool wedding – and maybe get some ideas for yours!

 

WORKSHOP: WAS BEDEUTET DAS, ISRAEL ZU LIEBEN?

Jaron Bernstein, Batya Licht und David Selig

Die Gründung des Staates Israel 1948 stellte für viele Juden eine Verwirklichung eines 2000 Jahre alten Traumes dar. Die Identifikation der Diasporajuden mit dem Staat Israel ist gross und für viele ein Teil der jüdischen Identität. Gleichzeitig lassen gewisse politische und juristische Entwicklungen in Israel – Rechtsstaatlichkeit, Toleranz, gleiche Bürgerrechte, religiöser Friede etc. – Unbehagen entstehen. Dies wiederum hat einen Einfluss auf die Einstellung der Diasporajuden zu Israel. Tangiert es ihre Liebe zu Israel? Was bedeutet es, ein Land zu lieben? Was beinhaltet diese Liebe? Was gefährdet sie? Kann man ein Land oder einen Staat lieben, wenn man mit einem zentralen Bestandteil davon nicht einverstanden ist? Wir freuen uns, diese und weitere Fragen mit Euch in einem moderierten Workshop zu diskutieren.

 

16:50 – 17:30 Uhr

 

Abschlussapero